Es ist allgemein bekannt, dass die Mietpreise in Deutschland kontinuierlich steigen. Das gilt vor allem in den Großstädten, insbesondere in Berlin. Experten prognostizieren, dass Miet- und Kaufpreise für Immobilien auch in diesem Jahr weiter ansteigen werden. Die enorme Nachfrage nach Wohnraum in den Ballungszentren treibt die Preise nach oben. Der Staat ist ebenfalls maßgeblich mitverantwortlich für den Preisanstieg: Das Baukindergeld ist dabei besonders in die Kritik geraten, da es zu einer besorgniserregenden Verteilungswirkung führt. In zahlreichen Fällen legen Verkäufer die staatliche Prämie auf den Verkaufspreis um, wodurch sich höhere Immobilien-, Bau- und Grundstückspreise ergeben.
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Neben Eigentumswohnungen sind es Gewerbeimmobilien, die immer teurer werden. Die Leerstandsrate von Büros sank in den meisten Bürogebäuden unter drei Prozent, doch die Mietkosten steigen deutlich an. Einen weiteren Grund für die steigenden Immobilienpreise sehen Ökonomen in der Tatsache, dass es überall an Bauland fehlt. Geben die Gemeinden kein Bauland frei, entstehen auch keine neuen Wohn- und Gewerbeflächen – erst recht nicht zu einem bezahlbaren Preis.
Die Bundesregierung möchte sich in Zukunft dafür einsetzen, mehr Wohnungsneubau zu ermöglichen. Noch vor dem Sommer soll es im Rahmen einer Bauland-Regierungskommission Vorschläge geben, wie Bauland schneller vergeben werden könne. Hierbei müssen vor allem die Länder und Gemeinden in die Pflicht genommen werden.
Die Lage ist momentan auch bei den Bestandsbauten angespannt, denn die Modernisierung von Wohnungen ist ebenfalls deutlich ins Stocken geraten. Dieses Phänomen ist laut Statistiken bereits seit drei Jahren zu beobachten. Private Vermieter nutzen die Möglichkeit der Modernisierungsumlage und legen die Modernisierungskosten auf die monatliche Kaltmiete um. Selbstnutzer hingegen halten sich merklich zurück, da ihnen die Kosten für die Bauleistung zumeist zu hoch sind. Zudem sei vielen Selbstnutzern nicht klar, wie groß die Einspareffekte sind, die Sie mit einer energetischen Sanierung erreichen.
Auch hierzu gab es seitens der Bundesregierung eine Zusicherung, das Wohneigentumsrecht deutlich zu vereinfachen. Auf diese Weise sollen Eigentümer künftig besser entscheiden können, ob eine energetische Sanierung für sie infrage komme.
Problematisch ist, dass die Anforderungen der KfW sehr hoch sind, wenn Vermieter oder Selbstnutzer eine Förderung in Anspruch nehmen wollen. Eine Absenkung der Standards sei deshalb die beste Lösung, so die einhellige Expertenmeinung, besonders, was den Einbau neuer Fenster, Heizungen und die Modernisierung von Gebäudehüllen betrifft.
Ein weiterer Effekt dieser zeitlich begrenzten Förderung ist, dass deutlich mehr Baugenehmigungen erteilt wurden, als umgesetzt werden können. Industrie und Bauhandwerk kommen nicht länger hinterher, was in einigen Fällen Probleme hinsichtlich der Umsetzung des Bauprojekts verursachen dürfte. Der Überhang in der Bauwirtschaft nimmt zu, was zeigt, dass die Kapazitäten nahezu erschöpft sind. Die Zahl der Fertigstellungen sinkt kontinuierlich und der Wohnraumbedarf lässt sich nicht decken. Im Gegensatz dazu steigt die Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen besonders in den Ballungszentren immer weiter an.
Da zu wenige Immobilien gebaut und fertiggebaut werden, die Kapazitäten beständig knapper werden und der Bedarf zunimmt, ist das Preisniveau auf dem Wohnungsmarkt in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen. Dies schlägt sich vor allem in den Neuvertragsmieten nieder. Sie sind laut eines Expertengutachtens im dritten Quartal 2018 um fast vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen – und das deutschlandweit. In den Metropolen konnte ein besonders starker Anstieg von etwa 8,2 Prozent bei den Verkaufspreisen für Eigentumswohnungen verzeichnet werden.
Marktforscher und Ökonomen haben festgestellt, dass viele Familien Baukindergeld erhalten, die darauf nicht angewiesen sind. Haushalte mit geringem Kapital leiden weiterhin unter enormen Erwerbsnebenkosten und sind kaum mehr in der Lage, die steigenden Mietpreise zu bezahlen. Baukindergeld bekommen Familien mit Kindern unter 18 Jahren bis zu einer bestimmten Einkommensgrenze für den Bau oder Kauf von selbst genutztem Wohneigentum. Ausbezahlt werden 1.200 Euro pro Jahr und Kind für zehn Jahre. Die Förderung ist zeitlich begrenzt, bis Ende 2020.
Ein ähnlicher Preistreiber ist die Sonderabschreibung für den Mietwohnungsbau, die von der Bundesregierung eingeführt wurde, so die Meinung der Experten. Auch diese Art der Förderung ist befristet und endet 2021. Viele Ökonomen sind der Auffassung, dass die Befristung zur Folge hat, dass Investitionsentscheidungen schlichtweg vorgezogen werden, um das Fördergeld zu erhalten. Demnach ist die höhere Nachfrage nach Bauleistung steuerlich motiviert und prallt dann auf die knappen Baukapazitäten. Da die Maßnahmen lediglich befristet sind, kann das nach Expertenmeinung nicht dazu führen, die Kapazitäten der Bauwirtschaft auszuweiten.